Atacames und weitere Trips

Vor zwei Wochen war ich in Atacames. Das ist ein vor allem an den Feiertagen besuchtes Ziel an der Küste. Die Reise dorthin war schon ein kleines Abenteuer für sich. Zunächst bin ich nach Quito gefahren und habe mich dort mit meinen Mitreisenden getroffen. Da alle Busse am Tag schon voll waren, haben wir den Mitternachtsbus genommen. Also gabs erstmal Chili con carne –  natürlich selbstgekocht – und dann  gings zum Busterminal. Die Fahrt dauerte dann gut 5 1/2 Stunden, das bedeutet, dass wir um 5 Uhr früh todmüde, da wir kaum geschlafen hatten, in Atacames angekommen sind. Wir hatten alle noch unsere langen Sachen an, da es im Bus kalt gewesen war. Was für ein Fehler – mit langer Hose und Jacke bei 28°C und gefühlt 90% Luftfeuchte ist es nicht unbedingt angenehm. Aber wir waren dank eines abenteuerlich aussehenden Mototaxis, einumgebautes Motorrad, das als offenes Taxi dient und ziemlich laut zu jeder Zeit durch die Straßen brettert, schnell im Hostel. Nach 2 1/2 Stunden schlaf gabs erstmal Frühstück und dann sind wir an den Strand. Auch wenn Wolken waren, so war es doch immer noch sehr warm und der Strand war voll. Das Wasser war auch eher Badewannentemperatur. Ganz und gar nicht wie die heimischen Gewässer. Es gab wie üblich jede menge Fressbuden, Strandstuhlvermietungen und Bars, damit man auch schon am Tag die Sau rauslassen konnte. Da waren wir aber alle zu Müde für. Natürlich durfte beim Mittagessen das Seafood nicht fehlen, was bei mir aus einer sogenannten Ceviche bestand, was Fisch ist, der in Zitronensaft „gegart“ wird und dann mit Zwiebeln, Tomaten und Platanenchips serviert wird. Ich kann es nur weiterempfehlen auch wenn es nicht immer ganz billig ist für ecuatorianische Verhältnisse.

Zum Abendessen gab es wieder Fisch, diesmal das stinknormale Filet in der Panade, aber auch sehr lecker und danach war schlaf nachholen angesagt. Den nächsten Tag haben wir wieder am Strand verbracht und uns die Sonne durch die Wolken aufs Fell scheinen lassen. Die Rückfahrt war den ganzen Sonntag und so bin ich am Abend wieder hundemüde und mit etwas Sonnenbrand in Otavalo angekommen.

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Mein Leben in der Communidad Tocagón ist inzwischen auch schon fast Alltag, eben soweit wie man den ständig wechselnden Tagesablauf auf dem Land halt Alltag nennen kann. Ich arbeite von morgens um 7:10 in der Schule und nach dem Mittagessen gehts dann die 10 Minuten Fußweg nach Hause. Danach helfe ich der Familie, wenn es etwas zu tun gibt oder lese mich durch die Werke von Karl May und höre Musik. Ich habe schon Mist als Dünger verteilt, Schweine und Schafe gehütet, Einkäufe in Otavalo getätigt und danach 10 kg Zucker ein paar hundert Höhenmeter hoch getragen, Mais, Bohnen und Kürbis gesät oder die getrocknete Ernte sortiert um sie einzulagern. Ich bin auch schon mit meiner Familie morgens um vier auf Käferjagd gegangen, die hier frittiert ein leckerbissen sein sollen. Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen aber ich habe schon probiert, immerhin fast wie Popcorn. Der Satz „tastes like chicken“ passt auch nicht so wirklich.

An den Wochenenden reise ich nicht nur gerne, sondern wie man schon gesehen hat ist das Wandern in den höhen für mich auch ein guter Zeitvertreib. Am letzten Wochenende sind wir Freiwillige und die Koordinatoren von Cielo Azul bei einer Wanderung von einem Dorf in der Umgebung von Qutio namens Malchingi zu den relativ bekannten Lagunas de Mojanda gelaufen. Ich hatte kaum noch Probleme mit dem Atmen. Vielleicht hat der Imbabura-Trip seine gewünschte Wirkung gezeigt. Insgesamt haben wir in etwa 17.5 km zurückgelegt, die ich zum großen Teil mit meinem Handy als GPS track aufzeichnen konnte. Ihr findet den Track hier und ich habe auch eine Übersicht als pdf hochgeladen. Auf Nachfrage schicke ich den GPX-Track auch gerne weiter.

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20151024_085710Das pdf zum Track

In der nächsten Zeit plane ich wieder einen Trip an die Küste und dann steht auch schon bald Weihnachten an – wie schnell die Zeit doch vergeht.

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Ein Kommentar

  1. Hallo Felix,

    vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Du entwickelst dich ja richtig zum Profiwanderer. Dabei sieht man natürlich am meisten von Land und Leuten.

    Viele Grüße von Oma und Opa aus Hamburgo.

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