Am Wochenende des 12/13.12.2015 war ich auf dem Cayambe, einem Berg mit einer Gipfelhöhe von knapp 5800m der von einem Gletscher bedeckt ist und manchmal sogar von Tocagón aus zu sehen ist. Der Berg liegt am Äquator und hier befindet sich auch der höchste Punkt des ganzen Äquators auf einer Höhe von knapp 5000m. Ich habe mit vier anderen Weltwärts-Freiwilligen einer anderen Organisation, die ich bei einem gemeinsamen Event kennen gelernt habe und mit Josephine, einer dänischen Freiwilligen, die ebenfalls mit VASE, meiner Organisation hier in Ecuador, ihr FSJ macht, den Aufstieg gemeistert. Wir hatten mit sechs Leuten drei Guides, die einen Vortrag bei einem Weltwärts-Event gehalten haben.
Wir sind Samstag morgen in Quito losgefahren und waren um zwei Uhr in dem Refugio, was als Herberge für alle Wanderer des Cayambe dient und auf circa 4700m etwas unterhalb des Gletschers liegt.
Die letzten Kilometer waren nur mit Allradantrieb zu schaffen und ein Abenteuer für sich. Nachdem wir uns eingerichtet hatten und am Nachmittag unsere Ausrüstung ausgetestet und kontrolliert haben, gab es ein leckeres Abendessen, bevor wir dann für knapp zwei Stunden schlafen konnten, da es bereits um 10 Uhr abends „Frühstück“ gab um dann um kurz nach 11h den Aufstieg zu beginnen.
Wir hatten eine Menge Kleidung an um uns gegen die Kälte zu schützen aber waren auch mit Seilen und Klettergurten in Dreiergruppen gesichert, da wir auch Gletscherspalten zu überqueren hatten. Um die größten haben wir einen Umweg gemacht, aber eine Gletscherspalte von etwa 1,2 m Breite und etwa 6m Tiefe mussten wir trotzdem überqueren. Dann hieß es einen Fuß über der Spalte auf die andere Seite stellen und mit Schwung auf die andere Seite und mit dem Eispickel sich direkt sichern.
Kurz bevor wir am Gipfel angekommen sind, ist es hell geworden. Der Ausblick, der vorher schon sehr beeindruckend war, da man drei große Städte, nämlich Quito, Cayambe und Ibarra, sehr gut sehen konnte und mit der Morgendämmerung konnte man noch die ganzen Berge sehen, was ein unglaubliches Panorama ergab.
Praktisch gleichzeitig mit dem Sonnenaufgang kamen dann aber auch die Wolken und das Panorama veränderte sich zu diesem:
Und der Wind war auch so stark, dass die Wolken über einen nur so hinweg gefahren sind. Hinzu kam die Kälte, sodass man nach fünf Minuten Eiskristalle in den Wimpern und Augenbrauen hatte, aber dafür hatten wir unsere vier Lagen Kleidung und mir war nur während der Pausen etwas kalt.
Nach sieben Stunden kamen wir dann auf 5790m am Gipfel an. Die Aussicht war unglaublich, wenn gerade einmal keine Wolke den Gipfel einschloss.
Nach einer kurzen Pause am Gipfel ging es dann wieder den Weg zurück über die Gletscherspalten und andere Hindernisse zurück zumRefugio. Der Weg hat etwas mehr als drei Stunden gedauert, aber war trotzdem nicht einfach, da wir schon die ganze Nacht gelaufen waren. Nach etwa 11 Stunden sind wir wieder am Refugio angekommen und dann gab es Rührei und Tee. Eine Wonne, da ich während der gesamten Zeit nur ein halbes (!Vorsicht Schleichwerbung!) Kit-Kat und eine Banane gegessen hatte.
Insgesamt eine der härtesten Sachen, die ich gemacht habe, aber ich werde nicht vergessen, wie ich den Gipfel gesehen habe. Für die sehr interessierten gibt es auch wieder eine Route meines Abstiegs.
Der Track Return Cumbre Cayambe – hier
Fabelhaft, beeindruckend. Das wird sicherlich in ewiger Erinnerung bleiben.
Ach, was führen wir doch für ein langweiliges Leben im Vergleich zu Dir…. und das bißchen Schnee und Eis hier ist ja nix dagegen. Sehr coole Fotos!
Hallo Felix,
Du entwickelst Dich ja direkt zum „Reinhold Messner“ aus Wuppertal!
Wir sind gespannt, was Du noch alles unternimmst. Genieße diese
Freiheit der Möglichkeiten! Schön, daß wir durch Deine Berichte und Bilder
so viel mehr erfahren über Land und Leute
Viele Grüße aus Hamburg von Oma Heike und Opa Uwe, die schwer beindruckt sind.