„Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein“
Der Refrain des bekannten Klassikers von Reinhard Mey erinnert mich ungemein an die Nacht die wir vier Freiwillige oben auf dem Imbabura verbracht haben. Allerdings wurde ein ganz entscheidener Teil vergessen – die Kälte!
Am 24.01 sind wir vier am späten Vormittag aufgebrochen um mit Sack und Pack den gleichen Aufstieg zu machen, wie ich schon am Anfang meines FSJs mit Lars und Klara gemacht habe. Dieses mal jedoch mit Zelt, Schlafsack und ein wenig mehr essen als das letzte Mal. Der Tag desAufstieges war wirklich schön. Nicht zu heiß, da es genug schattenspendende Wolken gab aber auch genug blauen Himmel um es nicht kalt werden zu lassen. Der Aufstieg war deutlich leichter als das letzte Mal und im Vergleich zum Cayambe fast ein Kinderspiel.
Da das Wetter hier nicht vorhersagbar ist und damit auch nicht klar ist, ob der Gipfel in Wolken gehüllt oder frei ist, waren wir froh, als klar wurde, dass die Wolken sich mit der Zeit verziehen würden. Die Aussicht war somit um ein vielfaches besser als letztes mal und wir konnten sowohl die Stadt Ibarra, wie auch Laguna Mojanda und Otavalo sehen. Die Aussicht war einfach unglaublich und sogar der Cayambe, der sonst immer mit Wolken verhangen ist hat uns auch seine Eismassen gezeigt.
Als wir an dem Platz angekommen sind, den Lars und ich damals für den Gipfel gehalten haben, hat sichherausgestellt, dass es sich nur um einen kleinen Vorgipfel handelt, von dem der eigentliche Gipfel noch ein gutes Stück entfernt liegt. Zu unserer Verteidigung ist zu sagen, dass die Wolken so dicht waren, dass man nicht einmal zwanzig Meter weit sehen konnte beim ersten mal und wir keinen Guide hatten der unseren Irrtum hätte verhindern können. Aber dieses mal war der Blick ungestört.
Wir sind gegen sechs Uhr abends an unserem geplanten Platz angekommen und haben somit noch etwas zeit gehabt um die Zelte aufzubauen. Und dann ist die Sonne untergegangen und der Mond gleichzeitig aufgegangen. Bilder können diese unglaubliche Situation viel viel besser beschreiben als Worte.
Danach gab es Abendessen aus vorgekochten Reis mit Gemüse undThunfisch und wir hatten noch gelegenheit bei Vollmond Ibarra zu betrachten und sogar ein Feuerwerk hat es gegeben. Der Wind, der schon den ganzen Tag um Gipfel gepfiffen hatte wurde leider noch stärker und ohne Sonne wurde es noch deutlich kälter als vorher, sodass trotz Handschuhe meine Hände nach 15 Minuten unter Schmerzen „aufgetaut“ werden mussten. Aber mit all unseren Klamotten plus Schlafsack und zu viert in einem kleinen Zelt hat dann doch ein Ambiente erzeugt, dass nicht zu kalt war.
Nur der Wind hat die ganze Nacht nicht aufgehört. Zwischenzeitlich musste ich noch raus aus dem Zelt um die improvisierte Schutzmauer zu erhöhen, da das Zelt sehr bedenklich gewackelt hat. Das hat solange geholfen bis der Wind gedraht hat. Durch die Enge, den Wind und daslangsam ansammelnde Kondenswasser im Zelt haben wir im Durchschnitt nicht mehr als 4 Stunden schlafen können. Diese etwas unbequeme Nacht hat der Sonnenaufgang dafür wieder aufgewogen. Wieder einmal sind Bilder besser als alle Worte.
Danach haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind wieder den Berg hinunter gestiegen. Ein kleines Hindernis stellte dann noch unser Wurfzelt dar, das wir natürlich vorher nicht ausprobiert hatten zusammen zu bauen. Das gab dann wieder kalte Finger. Wir waren alle sehr müde und durchgefrohren aber umso glücklicher über die unglaublichen Bilder und Eindrücke.
Die Fotos sind einfach nur wunderschön! Danke!!!!
Hallo Felix,
wieder mal ein interssanter Bericht und so beeindruckende schöne Bilder.
Was wirst Du als nächstes unternehmen? Wir warten schon gespannt auf Deinen Bericht!
Wir sind in der nächsten Woche im Flieger über den Wolken – Richtung Mallorca.
Dort wollen wir 14 Tage lang die Insel erkunden und uns an der Mandelblüte erfreuen.
Liebe Grüße aus Hamburg von Oma Heike und Opa Uwe